Freitag, 31. Oktober 2025
Langsam, aber sicher geht unsere Reise dem Ende entgegen. Da wir für morgen Samstag den Flug nach Buenos Aires gebucht haben, fahren wir die 200 km nach Salta zurück, wo wir nochmals eine Nacht verbringen werden. Auf den ersten Kilometern der Fahrt können wir nochmals das wunderschöne Humahuaca-Tal geniessen. Die Strecke von Jujuy bis Salta ist dagegen eher langweilig. 
Am frühen Nachmittag kommen wir in „unserem“ Hotel an, und machen uns sogleich auf einen letzten Rundgang durch die Provinzhauptstadt. Bei dem Spaziergang durch die Fussgängerzone stellen wir fest, dass der US-amerikanische Kulturimperialismus in Form von Halloween auch vor Argentinien nicht Halt gemacht hat – in fast allen Läden gibt es Gespenster, Totenköpfe, Horrorclowns usw. zu kaufen.
Nach einer kurzen Pause im Hotel kehren wir wieder auf die Plaza 9 de Julio zurück – und hier geht es so richtig los mit Halloween. Die ganze Stadt scheint sich auf der Plaza versammelt zu haben, der grosse Teil kostümiert und geschminkt. Wir schauen dem Treiben längere Zeit zu. Leider habe ich am Abend nur mein Handy dabei, versuche aber trotzdem, ein paar Schnappschüsse zu machen. 
Nach einem ausgiebigen Apéro in einer der Kneipen an der Plaza gönnen wir uns einmal mehr ein schönes Stück Fleisch in einem Restaurant in der Nähe des Hotels. 
Und nun freuen wir uns riesig darauf, die argentinische Hauptstadt kennenzulernen. 
Donnerstag, 30. Oktober
Es ist unser letzter Tag in der Provinz Jujuy. Nach dem Frühstück fahren wir nach Humahuaca. Die Kleinstadt mit 11‘000 Ew. liegt auf 2950 m Höhe inmitten der Quebrada de Humahuaca. 
Unterwegs überqueren wir den südlichen Wendekreis (23,4° S), den Wendekreis des Steinbocks. Wir halten kurz an, um uns das Monument anzuschauen, welches aus einem grossen, sonnenuhrartigen Kreis mit einem Steinernen Zeiger besteht. Wir sind leider ein paar Wochen zu früh – an der Wintersonnenwende am 21./22. Dezember steht die Sonne hier genau senkrecht.
In Humahuaca parken wir in der Nähe des „Monumento a los Héroes de la Independencia“, ein ziemlich schwülstiges Denkmal, welches 1950 errichtet wurde zu ehren der Soldaten, welche 1816 in verschiedenen Schlachten für die Unabhängigkeit Argentiniens gekämpft hatten.  
Eine weitere Attraktion in Humahuaca ist die mechanische Statue von San Francisco Solano, ein Franziskaner Mönch, der im 17. Jh. in Südamerika als Missionar unterwegs war. Jeden Tag um 12 Uhr mittags und um Mitternacht öffnet sich die grüne Klappe am Rathaus und Franziskus kommt, ähnlich einer Kuckucksuhr (man verzeihe mir den Vergleich) zum Vorschein. 
Die eigentliche Attraktion sind für uns die anderen Touristen, welche sich schon 15 min. vor der Mittagszeit zu hunderten auf dem Platz vor dem Rathaus versammelt haben. Als die Uhr zu schlagen beginnt, schnellen wie auf Knopfdruck hunderte von Armen, selbstverständlich mit Handy bewaffnet, in die Höhe, um die Szene auf Video zu bannen. 
Nach dieser „tollen“ Attraktion fahren wir zum Cerro de los 14 Colores (Hügel der 14 Farben). Der Aussichtspunkt liegt auf 4300m Höhe. Für die 25 km Fahrt gibt uns das Navi eine Fahrzeit von fast einer Stunde an. Das heisst, wir werden wieder einmal eine längere Strecke auf einer Naturstrasse zurücklegen. 
Allerdings lohnt sich die mühsame Fahrt absolut. Was wir bei der Ankunft beim Mirador sehen, macht uns komplett sprachlos. Eine Bergkette von unglaublicher Schönheit, welche in allen Farben des Regenbogens erstrahlt. Eigentlich fast zu schade, um zu fotografieren. Ein Foto wird niemals das wiedergeben können, was wir hier vor Augen haben. Ein Bild, das immer in unserer Erinnerung bleiben wird. 
Mittwoch, 29. Oktober 2025
Und schon geht unsere Reise eine Station weiter ins 22 km entfernte Dorf Tilcara, wo wir weitere zwei Nächte verbringen werden. Bereits vor dem Mittag kommen wir bei unserem Hotel an, bringen das Gepäck ins Zimmer und machen uns sogleich auf Entdeckungstour. 
Als erstes schauen wir uns die Pucará de Tilcara an, eine präkolumbianische Festung. Die Pucará wurde von den Omaguaca, einem indigenen Volk, erbaut und diente als strategischer Verteidigungs- und Wohnort. Grosse Teile der Siedlung wurden rekonstruiert, so dass man einen guten Eindruck über die Ausmasse hat.
Im Anschluss machen wir einen ersten Spaziergang durch das Dorf. Auch hier werden massenweise Souvenirs verkauft, allerdings konzentriert sich das Ganze auf den Dorfplatz, die übrigen Strassen und Plätze sind zum Glück frei von Ständen mit Hüten und farbigen Decken. 
Nach einer kleinen Zwischenmahlzeit mit ein paar Empanadas kehren wir zurück ins Hotelzimmer und bereiten die weitere Reise vor. Das heisst, den morgigen Ausflug nach Humahuaca, den Flug von Salta nach Buenos Aires vom nächsten Samstag und natürlich unseren Aufenthalt in der Hauptstadt. 


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