Mittwoch, 30. August 2023
Heute besuchen wir die "Puente del Occidente". Da der Fussmarsch etwas mehr als eine Stunde dauern würde, entschliessen wir uns für eine Fahrt mit dem Tuktuk.
Die 300 m lange "Puente del occidente" führt ganz in der Nähe von Santa Fé über den Río Cauca. Erbaut wurde sie Ende des 19. Jh. vom kolumbianischen Ingenieur José María Villa, welcher auch bei dem Bau der Brooklyn Bridge in New York mitgeholfen hatte. Die Puente del Occidente hatte anfangs 20 Jh. eine wichtige Funktion bei der Entwicklung und Erschliessung des westlichen Teils von Antioquia. Heute darf sie aus Sicherheitsgründen nur noch von Fussgängern, Motorrädern und Tuktuks überquert werden.
Den Nachmittag nutzen wir zur Planung der weiteren Reise. Vor allem der Abstecher ins Amazonasgebiet, der für die zweitletzte Septemberwoche geplant ist, muss rechtzeitig organisiert werden, da die Flugtickets offensichtlich sehr schnell ausverkauft sind.
Morgen Donnerstag geht die Reise bereits wieder weiter in Richtung Süden ins Bergdorf Jardín.




























Dienstag, 29. August 2023
Heute haben wir ausnahmsweise einen sehr ruhigen Tag. Nach einem späten Morgenessen spazieren wir als erstes zum Busterminal. Da es nicht möglich war, das Ticket für die weiterfahrt online zu lösen, müssen wir das ganz analog am Schalter tun. Danach begeben wir uns auf einen Stadtrundgang auf eigene Faust. Wir beobachten das Treiben auf der Umfahrungsstrasse, schauen den Männern vom Elektrizitätswerk beim Arbeiten zu und wundern uns dass die in dem Durcheinander von Drähten das richtige Kabel finden.
Da es anscheinend im ganzen Ort noch nicht soweit ist, dass man mit Kreditkarte bezahlen kann (was ja eigentlich sympathisch) ist), müssen wir uns auf der Plaza Bolivar bei einem der Geldautomaten mit genügend Bargeld versorgen.
... apropos Bolivar - in Kolumbien gib es offensichtlich kein einziges Dorf, in welchem nicht ein Platz, eine Strasse oder eine Schule (oder alles zusammen) nach dem grossen Libertador benannt ist.
Montag, 28. August 2023
Santa Fé de Antioquia, welch extremer Kontrast zur Wahnsinnsmetropole Medellín. Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Das Leben spielt sich hier etwas langsamer und gemächlicher ab. Das Städtchen mit seinen 27'000 Einwohnern gilt als Epizentrum der Paisakultur, eine Kultur, welche sich seit dem 16. Jh. als Mischung spanischer und indigener Traditionen entwickelt hat. Dies macht sich selbst in der Sprache bemerkbar. Die Paisanos gebrauchen zum Teil Wörter, die in keinem Spanischdiktionär zu finden sind.
Wir kommen kurz nach dem Mittag in Sant Fé an. Unser Hotel ist nicht nur ein gewöhnliches Hotel, sondern entpuppt sich als wahrhaftiges Museum. Die langen Gänge sind voll von Gerätschaften und Gegenständen aus längst vergangenen Zeiten. Nähmaschinen, Fotoapparate, Fahrräder und alte Spielzeuge zieren die Gestelle und Nebenräume. Der Höhepunkt bildet eine riesige Bibliothek mit teils wertvollen antiken Büchern.











