Dienstag, 12. September 2023
Seit heute weiss ich, dass man mit einem kleinen Jeep, in Salento "Willy" genannt, 14 Personen transportieren kann. Der Fahrer und zwei weitere Personen auf dem Vordersitz, 8 auf den Bänken der Ladefläche und 3 auf dem hinteren Trittbrett stehend.
Aber beginnen wir von vorne. Wir möchten heute den Nationalbaum von Kolumbien genauer kennen lernen. Kurz nach neun fahren wir mit dem Willy von Salento aus ins Valle de Cocora. Von dort aus machen wir eine kleine, ca. 4 km lange Wanderung durch das Gebiet der berühmten Palmen. Die Quindío Wachspalmen, benannt nach dem Departement Quindío, werden bis zu 60 m hoch Es handelt sich um die höchste Palmenart der Welt. Die Quindío Wachpalmen wurden anfangs 19. Jh. von Alexander Humbolt entdeckt. Sie sind nur in Kolumbien auf einer Höhe von 2000 bis 3000 m heimisch und wurden 1985 zum Nationalbaum erklärt. 
Montag, 11. September 2023
Salento ist ein sehr schönes und gepflegtes Dorf aber sehr touristisch. Während wir mit unserem europäischen Aussehen in Mariquita scheinbar die Einzigen waren, sind wir hier als Touristen in der Überzahl. 
Nach dem Morgenessen spazieren wir durch das Dorf und weiter in einem 90 minütigen Fussmarsch zu einer Finca Cafetera namens Luger. Gleich zu beginn werden uns ein Poncho und ein Sombrero ausgehändigt. Da wir nicht wirklich auf "sauglatte" Touristenverkleidungen stehen, kommen bei uns Zweifel auf, am richtigen Ort zu sein. Aber schon nach den ersten Sätzen von Don Gregorio, dem Besitzer der Finca, verflogen unsere Bedenken. Mit viel Enthusiasmus führt er uns durch seinen kleinen Familienbetrieb.  Der Name Luger, so erklärt er uns, habe nichts mit der gleichnamigen Pistole zu tun, sondern es sei ein Zusammenzug der Vornamen seiner Eltern, Lucinda und Germano, welche die Finca gegründet hatten.
Unter anderem erfahren wir auch, dass in der Schweiz und auch in Italien bei der Zubereitung des Kaffees Einiges falsch gemacht wird. Die starke, dunkle Röstung, welche in Europa üblich ist und die Zubereitung mit viel zu heissem Wasser, würden viele Aromen zerstören, so Don Gregorio. Auf dem Weg durch die Plantage werden immer wieder rote, reife Kaffeefrüchte gepflückt. Am Ende der Führung werden die Früchte mit einer einfachen Maschine entkernt, in einer kleinen Pfanne geröstet und schliesslich gemahlen. So können wir zum Abschluss unseren "eigenen" Kaffee degustieren. 
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