Dienstag, 7. Oktober 2025
Wir lassen den Tag langsam angehen. Die Höhe macht uns immer noch zu schaffen. Wir fragen den Kellner im Hotel, ob er Touren empfehlen könne, welche unterhalb der 3500 m lägen. Da aber die Strasse nach Socoroma wegen Bauarbeiten teilweise bis zu zwei Stunden gesperrt ist, verneint er. Wir beschliessen trotz Allem, die Strasse nach oben bis auf den Altiplano zu nehmen. Es gibt dort ein Feuchtgebiet mit einem kleinen Thermalbad. Da dieses nur aus einer kleinen, dunklen Hütte besteht, machen wir uns auf den empfohlenen Rundweg von ca. 1 km. Auf einer Höhe von 4500 m eine ziemlich anstrengende Angelegenheit. Unsere Mühe wird jedoch belohnt. Die Landschaft ist umwerfend und wir können verschiedene Tiere beobachten. Am gegenüberliegenden Hang kommt uns eine Herde Vicunyas entgegen. Etwas weiter entdecken wir zwei Viscachas (Chinchillas), die in einer Felsnische schlafen und in einem der Tümpel ist eine Gruppe Enten am Baden.
Auf dem Rückweg verlieren wir fast 40 min. wegen eines Staus. Ein Lastwagen hat einen Container verloren und die Strasse ist nur einspurig befahrbar. Da Bolivien seit dem Salpeterkrieg keinen Zugang mehr zum Meer hat, ist die Strasse für Bolivien ein wichtiger Verbindungsweg zum Hafen von Arica.
Gegen 15 Uhr kommen wir wieder in Putre an. An erster Stelle steht Tanken auf dem Programm. Da es aber im Umkreis von 200 km keine Tankstelle gibt, ist dies relativ schwierig. Ich spreche ein paar Männer an und erhalte die Auskunft, dass der Minimarkt Benzin verkaufe. Die Dame im Minimarkt verweist mich auf einen Laden etwas weiter unten, der aber geschlossen ist. Schliesslich fahren wir zur Municipalidad, eine Art Gemeindeverwaltung. Ein freundlicher, leicht verschlafener Beamter kommt mit mir vor die Türe und zeigt mir einen kleinen Laden, der traditionelle Kleidung verkauft. Der Laden ist etwa 3m2 gross und total vollgestopft mit Textilien. Hinter dem Tresen sitzt eine ältere Dame. Mir kommen Zweifel auf, aber tatsächlich, die Dame fragt mich, wieviele Bidons ich brauche. Aus dem Hinterhof schleppt sie einen roten Plastikkanister und einen selbstgebastelten Trichter an. Und so ist unsere Exkursion von morgen und die Weiterreise am Donnerstag gesichert.













