Dienstag, 28. Oktober 2025
Heute wollen wir nochmals dieselbe Strecke hochfahren, über welche wir am 17. Oktober mit dem Bus von Chile nach Argentinien gereist sind. Auf dem Programm steht der Besuch der Salzwüste „Salinas Grandes“. Die Fahrt führt uns durch das malerische Tal mit seinen farbigen Felsen. In schier endlosen Kehren schraubt sich die Strasse 2000 Höhenmeter nach oben bis auf 4200 m.ü.M. Danach geht es wieder fast 1000 Meter nach unten auf den Altiplano, die riesige Hochebene, welche sich von Peru über Bolivien und Chile bis nach Argentinien ausdehnt.
In der Touristeninformation am Eingang der Salinas erfahren wir, dass es verboten ist, auf eigene Faust in den Salar hineinzufahren und so buchen wir eine Führung. Mit dem eigenen Auto fahren wir der Führerin hinterher in die endlose weisse Ebene.
Die Salzwüste ist 212 km2 gross, was etwa der Fläche des Neuenburgersees entspricht und wurde vor fast 10 Mio Jahren gebildet. In die weisse Fläche sind unzählige, rund einen Meter breite Kanäle eingegraben. Durch die Kanäle gelangt salzhaltiges Grundwasser an die Oberfläche. Wenn es in der Sonne verdunstet, kristallisiert das Salz und bildet eine weisse Kruste, welche danach von Baggern abgetragen und auf Lastwagen verladen wird.
Nach diesen spannenden Erklärungen macht die Führerin mit uns das, was offenbar die meisten Touristen wollen: Sauglatte Fotos. Wir machen das Spiel mit und lassen uns sogar mit einem Gummisaurier im Vordergrund Fotografieren. Unser Enkel Emil, der von diesen Urtieren fasziniert ist, wird sicher eine grosse Freude daran haben.
Nach der Führung fahren wir noch 50 km weiter in Richtung Anden bis zum kleinen Dörfchen Susques, wo es ausnahmsweise Benzin ab der Zapfsäule und nicht im Kanister gibt.
Montag, 27. Oktober 2025
Von Salta aus fahren wir heute Morgen wieder 120 km in Richtung Süden nach Purmamarca. Wir bringen schnell unser Gepäck ins Hotel und machen uns auf, das Dorf zu entdecken. Purmamarca wäre mit seinen 2000 Einwohnern und den urtümlichen Adobe – Häusern ein wunderschönes malerisches Örtchen – wären da nicht die unzähligen Stände und Läden, welche Palettweise „traditionelle“ Kleider anbieten, vermutlich allesamt aus industrieller Produktion. Jede Hausecke, jedes Strässchen voll mit farbigen Pullovern aus Lamawolle, gefälschten „Nothface“ – Windjacken, gestrickten Mützen usw.
Nachdem wir das touristische Treiben rund um die Plaza Central eine Weile beobachtet haben, begeben wir uns auf den Paseo de los Colores (Spaziergang der Farben). Der Weg führt uns am Friedhof vorbei, der bereits mit farbigen Papierblumen auf den Gräbern hergerichtet ist für Todos los Santos am nächsten Samstag. Weiter wandern wir leicht bergauf durch die spektakulären Felsformationen, welche in allen Farben leuchten. Nach rund eineinhalb Stunden haben wir diesen grossartigen Rundweg beendet um kommen wieder bei unserem Hotel an. Erstaunlich ist nur, dass es im Dorf von Menschen wimmelt, welche in den Kleiderbergen herumwühlen, auf der kurzen Wanderung durch dieses einmalige Naturdenkmal treffen wir aber keine zehn Personen an.