Dienstag, 5 September 2023
Der heutige Tag führt uns auf den Nevado del Ruiz. Spontan konnten wir online eine Tagestour buchen. Der Nevado del Ruiz ist ein aktiver Vulkan rund 50 km von Manizales entfernt. Mit einer Höhe von 5312 m ist er der zweithöchste aktive Vulkan auf der nördlichen Erdhalbkugel. Der Berg hat eine tragische Geschichte. So wurden im Jahre 1985 bei einem Ausbruch 22'000 Menschen verschüttet. 2012 mussten 2000 Menschen evakuiert werden und im März dieses Jahres mussten wiederum tausende Familien ihre Dörfer aus Sicherheitsgründen verlassen. Seit rund acht Wochen hat sich der Vulkan erneut "beruhigt" und es können auch wieder Touren durchgeführt werden.
Um sechs Uhr holt uns der Fahrer beim Hotel ab. Wir sind anscheinend die Einzigen, welche von Manizales aus anreisen wollen. Beim Eingang zu Parque Los Nevados schliessen wir uns einer andern kleinen Gruppe an. Selbstverständlich werden auch hier alle registriert und mit Passnummer in einen Liste eingetragen (Wer das wohl alles liest?).
In einem Konvoi mit fünf Autos fahren wir in der Park hinein. Angela, unsere Führerin, gibt uns an verschiedenen Stationen wichtige Informationen über den Park und den Vulkan. 
Auf einer Höhe von 4'500 m machen wir einen Spaziergang durch das "Valle de las Tumbas" (Das Tal der Gräber). Der Name rührt daher, dass die Indigenen glaubten, ihre Verstorbenen würden hier die letzte Ruhe finden. Wir merken auf diesem kurzen Marsch deutlich, wie die Höhe auf unseren Körper wirkt: Kopfschmerzen, Schnappatmung usw.
Die Angst oder besser gesagt der Respekt vor einem möglichen erneuten Ausbruch ist spürbar. Angela ist per Funk mit dem seismischen Observatorium in Manizales verbunden und die Autos werden immer so gewendet, dass man im Notfall  möglichst schnell losfahren könnte. Bei einem Ausbruch hätte man 20 min. Zeit, die Sicherheitsdistanz vo 10 km zu erreichen. Ob diese Rechnung aufgeht, mussten wir zum Glück nicht ausprobieren. 

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