Dienstag, 21. Oktober 2025
Gleich nach dem Frühstück auf der Terrasse der Bodega Colomé machen wir uns auf einen ausgiebigen Spaziergang durch das Weingut. Die Bodega Colomé wird, wie bereits erwähnt, von einer Schweizer Familie geführt und bewirtschaftet die höchstgelegenen Reben weltweit. Auf den Etiketten der Weine sind jeweils auch Höhenangaben zu sehen, welche sich von 2200 bis 3100 m.ü.M. bewegen. In der Nähe des Hauptgebäudes findet gerade eine Personalschulung statt. Den Arbeitern wird erklärt, welche Triebe an der Rebe stehengelassen werden und welche entfernt werden müssen. Wir hören eine ganze Weile zu und lernen Einiges über die Pflege der Reben. 
Am frühen Nachmittag fahren wir mit dem Auto tiefer in das Valle Calchaquíes hinein. Das Tal ist ziemlich abgelegen; die nächste grössere Ortschaft ist fast 20 km weit entfernt. Die Strasse gleicht auch hier eher einem Feldweg. Wir fahren durch zwei entlegene Dörfer und fragen uns, wer hier wohl leben wird, und vor allem, wovon die Leute ihr Leben finanzieren. Wobei „Dorf“ ein grosses Wort ist. Drei bis vier Häuser, eine kleine Schule, und was nicht fehlen darf – ein sandiger Fussballplatz mit einem kleinen Clubhaus. 
Um 17.30 haben wir eine Führung mit Xavier durch das Weingut, die Lager und Produktionshallen und durch das „James Turrell Museum“.  Xavier erklärt uns sehr kompetent, wie die Weinproduktion auf dieser Höhe funktioniert. Wir spazieren durch die topmodernen Hallen mit den Chromstahltanks und staunen ab der Grösse der Anlage. Hier werden jährlich über 1 Mio. Flaschen produziert und in alle Welt exportiert. Was uns ebenfalls auffällt, ist der sorgfältige Umgang mit der Natur. So wird weitgehend auf Unkrautvertilger und Düngemittel verzichtet. Und als krönendes Beispiel wurde die Produktionshalle um eine 500 jährige Kakteengruppe, welche man im Innenhof bestaunen kann,  herumgebaut.
Nach der obligaten Degustation führt uns Xavier ins Museum. Der Gründer der modernen Bodega Colomé, Donald Hess, hat als Mäzen den amerikanischen Künstler James Turrell gefördert und mit ihm zusammen das Museum errichtet – (wohlverstanden vom Ausmass der Galerie Beyeler in Riehen). Leider (oder zum Glück) ist das Fotografieren im Museum nicht erlaubt. Was wir auf unserer Privatführung erleben, ist schlicht umwerfend. Die Lichtinstallationen entführen uns in eine scheinbar unwirkliche Welt zwischen Illusion und optischen Täuschungen, allesamt grosszügig arrangiert in den riesigen Räumen des Museums. 
Montag, 20. Oktober 2025
Heute ist ein weiterer Reisetag angesagt. Nach längerer Wartezeit bei der Autovermietung in Salta können wir endlich in Richtung Süden losfahren. Die ersten eineinhalb Stunden sind eher langweilig: Gewerbegebiete, weite Strecken durch Weideland und immer wieder eher unattraktive kleinere Dörfer. 
Der zweite Teil der Reise hat es aber in sich. Sowohl landschaftlich als auch von der Strasse her. Wir fahren mehr als drei Stunden auf der RN 40 (Ruta Nacional), die trotz des wohlklingenden Namens mehrheitlich eher einem Feldweg als einer Nationalstrasse gleicht. 
Die Landschaft ist allerdings grossartig: Farbige bizarre Felsformationen, dazwischen immer wieder Berghänge und weite Ebenen mit teils tausenden von Kakteen, wovon die meisten Exemplare eine Höhe von mehreren Metern haben (dann kann Pedro gleich einpacken).
Am späten Nachmittag erreichen wir unser Ziel, die Bodega Golomé. Das Weingut liegt fast zwanzig Kilometer ausserhalb von Molinos und ist nur über einen sehr holprigen Feldweg erreichbar. Die Bodega Golomé, ist das älteste Weingut Argentiniens. Zudem soll es mit 2200 m.ü.M das höchstgelegene der Welt sein. Dank des Mikroklimas, welches hier herrscht, kann auf dieser Höhe seit über 180 Jahren Wein produziert werden. 2001 hat der Schweizer Unternehmer Donald Hess das damals heruntergekommene Weingut übernommen und erfolgreich saniert. Mittlerweile haben seine Tochter und ihr  Ehemann Christoph Ehrbar das Geschäft übernommen. 
Nun freuen wir uns schon auf die morgige Degustation und auf die Führung durch die Bodega. 
Hier ist ein interessanter Blick Artikel über die =>Bodega Colomé
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