Samstag, 9. September 2023
Heute machen wir mit Nelson eine Tour zur Ciudad Perdida de Falan. Nicht zu verwechseln mit der berühmten Ciudad Perdida in der Nähe von Santa Marta, eine archäologische Fundstätte aus präkolumbischer Zeit.  Die Ciudad Perdida de Falan ist eine spanische Silber- und Goldmine aus dem 17. Jh., welche erst 1987 entdeckt wurde. 
Nelson, unser Begleiter, ist eine beindruckende Persönlichkeit. Er war lange Jahre Flugzeugingenieur in der Kolumbianischen Armee und arbeitete einige Zeit auf der Kolumbianischen Botschaft in Madrid. Da man in Kolumbien als Berufsoffizier nach 20 Dienstjahren pensioniert wird, hat Nelson nun freie Kapazitäten.  Im Moment versucht, er mit verschiedenen Projekten den Tourismus in Mariquita anzukurbeln. 
Heute morgen holt er uns, zusammen mit seinem kleinen Assistenten Marcelo, auf dem Camping ab. Die Ciudad Perdida erreichen wir nach einem zweistündigen Fussmarsch durch den Regenwald. Die Spanier hatten für die Ausbeutung der Mine hunderte von Indigenen versklavt. Das Gold wurde vor Ort, tief im Regenwald, zu Barren gegossen und durch einen 20 km langen Tunnel nach Mariquita gebracht. Der Tunnel wurde gebaut, um mit den Goldtransporten Überfällen zu entgehen. 
Nach ca. fünf Stunden sind wir wieder am Ausgangspunkt und schiessen mit Nelson und Marcelo noch ein paar Fotos für sein junges Tourismusunternehmen. 
Freitag, 8. September
Heute ist ein Spaziergang durch das Dorf angesagt. Mariquita ist ein sehr ruhiger und friedlicher Ort. Wir besuchen als erstes die Ruine "Santa Lucia". Das Franziskanerkloster wurde 1805 bei einem Erdbeben fast vollständig zerstört. Heute steht nur noch ein Teil der Fassade, welche nun als Kulisse für den Werbeschriftzug von Mariquita dient. Ein paar Blocks weiter liegt die Plaza de Armas. Dieser Platz wurde im 17. Jh. auf den Befehl des spanischen Königs Felipe II nach dem Muster einer typischen spanischen "Plaza Mayor" erstellt. Der Obelisk, welcher mitten auf dem Platz steht ist ein Denkmal für den Conquistador Gonzalo Jiménez de Quesada, Gründer von Bogotá, welcher 1579 in Mariquita gestorben ist. Der Obelisk wurde aus den Steinen seines Wohnhauses errichtet. 
Da in Kolumbien demnächst Departements- und Gemeindewahlen stattfinden, treffen wir auf eine kleinere Gruppen der Alianza Verde, welche seltsamerweise mit lila Fahnen für ihren Kandidaten Werbung machen. 
... und um uns von unserem ausgedehnten Spaziergang zu erholen, lassen wir den Nachmittag bei einem Bier in "unserem" Whirlpool ausklingen.
Übrigens: Wenn man sich in der Wikipedia unter Mariquita die Söhne und Töchter der Stadt anschaut, werden neben dem Weihbischof von Bogotá und einem Radrennfahrer noch zwei Drogenhändler aufgeführt. Es sind dies keine geringeren als die Gebrüder Orejuela, welche in den 1980er Jahren das Cali - Kartell gründeten und 80% des Kolumbianischen Kokainexports unter ihrer Kontrolle hatten, und gegen Pablo Escobar einen blutigen Drogenkrieg führten. 
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