Mittwoch, 6. September 2013
Heute möchten wir uns das Barrio Chipre näher anschauen. Das Viertel liegt in der Oberstadt, etwa 1.5 km vom Zentrum entfernt. Chipre ist, obwohl es ausserhalb des Zentrums liegt, der älteste Stadtteil. Manizales ist keine Kolonialstadt und wurde erst 1849 gegründet. Verarmte Bauern aus Antioquia versuchten, hier eine bessere Existenz zu finden und besiedelten den Hügel von Chipre. Die Antioquianer werden heute als Gründer oder "Colnizadores" verehrt. Ihnen ist auch ein riesiges Monument gewidmet, welches Ende des 20. Jh. errichtet wurde und die Ankunft der Siedler auf dem Hügel über der heutigen Stadt darstellt. Der Rückweg führt uns wieder durch die belebte Carrer 23 wo wir erneut das hektische Treiben bestaunen. Man hat das Gefühl, nie so viele Menschen auf einmal gesehen zu haben...




































Montag, 4. September 2023
Heute wollen wir uns die Innenstadt nochmals genauer anschauen. Mit dem Bus fahren wir zur Plaza de los Fundadores.
Übrigens: Das Busfahren ist für nicht Ortskundige ein Abenteuer. Einen Linien- oder Fahrplan gibt es hier nicht und auf den Strassen verkehren Busse von fünf verschiedenen Gesellschaften. Hinter der Windschutzscheibe hängen je nach Bus bis zu zehn Schilder mit verschiedenen Destinationen, welche von dieser Linie bedient werden. Obwohl es gekennzeichnete Haltestellen gibt, halten die Fahrer an jeder Strassenecke an, wenn sie jemand sehen, der ein- oder aussteigen möchte. Bezahlt wir die Fahrt direkt beim Chauffeur. Kostenpunkt: 2'500 Pesos pro Person (ca. 50 Rp.). Ein Ticket oder eine Quittung gib es nicht.
Und so stehen wir nun in der Nähe unseres Hotels und warten auf einen Bus mit dem Schild "Centro".
Als erstes spazieren wir nochmals über den Parque Calda, wo gerade der Chef der Policia Metropolitana daran ist, eine Pressekonferenz zu halten. Danach gehen wir weiter durch die belebte Carrera 23 bis zur Plaza Bolivar mit der wohl eigenartigsten Statue des grossen Libertadors. Sie zeigt eine Figur halb Mensch halb Condor und darunter, scheinbar auf einer Lanze aufgespiesst, das an eine Totenmaske erinnernde Gesicht Bolivars.
An der Südseite des Platzes steht die neugotische "Catedral Basilica de Nuestra Señora del Rosario". Ein ziemlich scheusslicher Bau aus "britischem Stahl und dänischem Zement" wie es im Reiseführer heisst.
Auf dem Weg zurück zum Hotel schauen wir uns den städtischen Friedhof "San Esteban" an. Gleich am Eingang mit dem monumentalen Rundbau steht der heilige Stephanus mit der Märtyrerpalme in der einen und dem Stein in der anderen Hand. Wir nehmen uns viel Zeit um die vielen Statuen und Monumente anzuschauen. Erschreckend ist, dass es hier ein Gemeinschaftsgrab der Policia Nacional gibt. Eine Art Gedenkstätte für Polizisten, welche bei einem Einsatz ums Leben gekommen sind. Die einige der Männer, welche hier ihre letzte Ruhe gefunden haben, sind keine dreissig Jahre alt geworden.
Sonntag, 3. September 2023
Manizales ist eine Grossstadt mit knapp 500'000 Einwohnern in den kolumbianischen Anden. Da sich Manizales auf einer Höhe von 2100 m befindet, ist es hier spürbar kälter.
Wir kommen kurz nach dem Mittag in unserem Hotel an und begeben uns sogleich auf einen ersten Erkundungsrundgang. Mit dem öffentlichen Bus fahren wir ins Stadtzentrum. Nach dem sehr beschaulichen und friedlichen Bergdorf Jardín ist das Eintauchen in die Grossstadt fast ein wenig ein Kulturschock. Auch hier erleben wir extreme Gegensätze. Auf der einen Seite viele Obdachlose und bettelnde Menschen, auf der andern Seite edle Einkaufstempel und im Parque Caldas herrscht heute Sonntag Volksfeststimmung. Laute Strassenmusiker, Schachspielende Männer und vor allem eine auffällig grosse Polizeipräsenz.
Die Zeit reicht auch noch für einen "Stadtrundflug" mit den beiden Seilbahnlinien, welche auch hier als schnelles und effektives Nahverkehrsmittel eingesetzt werden.











