






Freitag, 29. September
Der letzte Tag unserer Kolumbienreise ist angebrochen. Am Morgen besuche ich noch das Nationalmuseum, während Fränzi im Hotelzimmer bleibt und sich die Zeit mit Lesen vertreibt.
Am Eingang des Museums begegne ich einmal mehr der südamerikanischen Bürokratie. Die Dame im Eingang trägt alle wichtigen Daten von Hand in ein grosses Buch ein: Name und Vorname, Passnummer, Mailadresse und - kein Witz - die Marke meiner Kamera. Man fragt sich schon, wer das alles liest und kontrolliert.
Das Nationalmuseum befindet sich im ehemaligen Gefängnis des Departements Condinamarca. Hier waren unter anderem die Gefangenen des Kolumbianischen Bürgerkriegs „La Guerra de los mil días“ Ende des 19. Jh. eingesperrt.
Das Museum beherbergt eine eindrückliche Sammlung über die kolumbianische Geschichte, Kultur und Volkskunde von der prähispanischen Zeit bis heute … und übrigens … schon in der Eingangshalle begegne ich einmal mehr dem grossen Befreier Simon Bolivar.
Gegen Mittag fahren wir mit dem Taxi an den Flughafen. Ein bisschen Wehmut kommt auf. Haben wir doch in den letzten sieben Wochen ein grossartiges Land kennengelernt. Ein Land mit warmherzigen freundlichen Leuten, ein Land mit vielen Gegensätzen, endlose, menschenleere Weiten, riesige Megastädte, verschiedene Mentalitäten von der lärmigen, farbigen und schrillen Kultur an der Karibikküste bis zu ruhigen Gegenden im Departement Antioquia oder Amazonía, wo man das Gefühl hat, dass die Zeit stehengeblieben ist.
Sonntag, 24. September 2023
Der heutige, zweitletzte Reisetag führt uns von Leticia wieder nach Bogotázurück, wo wir die nächste Woche verbringen werden.











Mittwoch, 20. September
Der heutige zweite Reisetag in Serie ist ein Tag der "Extreme". Wir fliegen in knapp zwei Stunden ins Dreiländereck Kolumbien / Brasilien / Peru.
Wir reisen von Bogotá auf 2600 m hinunter nach Leticia mit nur gerade 96 m und auch die Temperatur zeigt extreme Unterschiede. Am Morgen sind es in Bogotá gerade mal 7 Grad, beim Aussteigen 1100 km weiter südlich herrscht eine tropische Hitze von über 30 Grad.
Dienstag, 19. September
Nun bleiben uns nur noch 10 Tage bis es wieder nach Hause geht. Die nächsten Tage werden wir am Amazonas, ganz im Süden des Landes, verbringen. Heute fliegen wir von Neiva nach Bogotá, morgen dann der Flug nach Leticia. Der Flughafen von Neiva wirkt bei unserer Ankunft wie ausgestorben. Auf dem Rollfeld stehen lediglich "unser" Airbus, ein Helikopter der Polizei und ein altes, einmotoriges Flugzeug. In Bogotá erleben wir das pure Gegenteil. Ein riesiger Flughafen, auf der Einfahrt endlose Schlangen von wartenden Taxis und nach den über 30 Grad in Neiva sind es hier gerade mal 17 Grad. Und auch die Höhe ist spürbar, Bogotá liegt auf über 2500 m.




















Sonntag, 17. September 2023
Heute fahren wir von Villavieja wieder zurück nach Neiva, wo wir zwei Nächte verbringen werden. Gegen 10 Uhr sind wir auf dem Dorfplatz bei der Bushaltestelle. Da die Jungs von Coomotor erst losfahren, wenn 10 Personen da sind, gehen wir noch in die Panadería de la Reina und trinken einen Kaffee. Rund 40 min. später winkt uns der Fahrer. Es sind genug Leute zusammengekommen, dass sich die Fahrt lohnt.
In Neiva unternehmen wir einen ersten Stadtspaziergang. Im Gegensatz zu Villavieja, wo an diesem Sonntag die ganze Bevölkerung auf der Plaza Principal zu schein scheint, herrscht hier tote Hose. Ausser einem Ramschmarkt mit Fussballshirts und ein paar Ständen mit frittierten Pouletschenkeln ist hier nichts los. Und zwei Blocks vom Zentrum entfernt fühlt man sich scheinbar in einer Geisterstadt.
Mittwoch, 13.September
Der Reisetag Nummer 10 ist gleichzeitig auch der längste bisher. Die erste Etappe führt uns von Salento nach Pereira, wo wir in einen grösseren Bus umsteigen. Die 375 km lange Fahrt von Pereira nach Neiva dauert volle acht Stunden. Da von Neiva nach Villavieja nach 18 Uhr kein Bus mehr fährt, verhandeln wir mit Taxifahrern und Busunternehmen über einen Privattransport nach Villavieja. Die einstündige Fahrt kostet mit Privatchauffeur 120'000 Pesos (rund 25 Sfr). Da sich noch spontan ein junges Pärchen für die Fahrt einschreibt wird das Ganze noch günstiger.
Gegen 20 Uhr, nach mehr als 12 Stunden Reise, kommen wir in Villavieja an. Morgen werden wir uns in Ruhe das Dorf anschauen, übermorgen werden wir dann einen Ausflug in die Tatacoa Wüste unternehmen.













Sonntag, 10. September 2023
Heute ist wieder ein Reisetag angesagt. Unser Ziel: Salento, ein Dorf Mitten in der Eje Cafetero, wie das kolumbianische Kaffeeanbaugebiet genannt wird. Wr fahren mit dem Bus zurück über Manizales und Pereira, wo wir auf den Bus nach Salento umsteigen. Die Fahrt dauert rund 6 Stunden und bringt uns zuerst auf fast 3000m Höhe, dann nach Pereira hinunter auf 1400 und wieder hoch nach Salento auf rund 1800 m.
Donnerstag, 7. September 2023
Der heutige Reisetag führt uns von Manizales nach Mariquita. Das Dorf mit seinen rund 30'000 Einwohnern liegt auf halbem Weg von Manizales nach Bogotá. Um 11 Uhr fahren wir vom Busterminal mit einem Kleinbus los.
Die Fahrt erweistr sich als ziemlich abenteuerlich. Schon nach rund einer Stunde springt die Seitentür in voller Fahrt auf und Fränzis Rucksack landet auf der Strasse. Der Fahrer macht den Eindruck sturzbetrunken zu sein. Auf der ziemlich anspruchsvollen Bergstrecke werden unübersichtliche Kurven geschnitten, im letzten Moment entgegenkommenden Lastwagen ausgewichen, von wagehalsigen Überholmanövern ganz zu schweigen. Zudem schafft es der Fahrer, sich gleichzeitig zu verpflegen und an seinem Smartphone herumzuspielen.
Die Fahrt haben wir überlebt, gegen 16 Uhr kommen wir bei unserer Unterkunft an. Ein Ökocamping mit ziemlich luxuriös eingerichteten Zelten. Wir werden nun zwei Tage hier verbringen, uns in Ruhe die Umgebung und das Dorf anschauen, bevor es dann am Sonntag weiter in Richtung Süden geht.















Sonntag, 3. September
Heute reisen wir von Jardín nach Manizales. Mit Glück hatten wir noch zwei Tickets für die Fahrt mit einem kleinen Nissanbus buchen können. Die Reise dauert, obwohl wir nur rund 200 km zurücklegen, mehr als vier Stunden. Ein Sonntag wie bei uns in Europa scheint es in Kolumbien nicht zu geben. Wir fahren vorbei an kilometerlangen Baustellen, überall wird gearbeitet, und es sind massenweise Lastwagen unterwegs.
Donnerstag, 31. August 2023
Heute reisen wir von Santa Fé de Antioquia nach Jardín. Da der ÖV in Kolumbien nicht so perfekt koordiniert ist, wie wir uns das gewohnt sind, dauert die Reise fast den ganzen Tag. Zuerst geht es mit dem Tuktuk zur Busstation in Santa Fé. Dann mit dem Bus in einer rund 70 minütigen Fahrt zurück nach Medellín zum Terminal del Norte. Weiter mit dem Taxi zum Terminal del Sur und danach in fast vier Stunden wieder mit dem Bus nach Jardín, einem Bergdorf (oder Städtchen) auf fast 1700 m Höhe.
Beeindruckend sind für uns die beiden riesigen Busterminals in Medellín. Da, wie gesagt, der ÖV nicht wirklich koordiniert ist, gibt es hier für jedes Busunternehmen einen eigenen Billettschalter, fast 50 an der Zahl. Je nach Route müssen für die einzelnen Streckenabschnitte die Tickets bei verschiedenen Anbietern gelöst werden. Heute zum Beispiel waren dies "Gomez Hernandez" und "Rapid Ochoa".












Montag, 28. August 2023
Heute verlassen wir die Metropole Medellín und fahren in ländlichere Gegenden. Da alle Bustickets nach Santa Fé de Antioquia ausverkauft waren reisen wir gediegen mit dem Taxi. Die Fahrt dauert rund 80min. und kostet zwar einiges mehr als die Reise mit dem Autobus aber auch nicht mehr als eine Taxifahrt von Basel nach Pfeffingen. Santa Fé de Antioquia liegt mit 550 m rund 1000 Meter tiefer als Medellín, was bedeutet, dass es hier auch wieder einiges heisser ist.
Mittwoch, 23. August 2023
Heute verlassen wir die Karibikküste und fliegen von Santa Marta nach Medellín. Die Stadt liegt auf 1479m, was etwas mildere Temperaturen verspricht.









Samstag, 19. August 2023
Wir reisen heute nach Santa Marta. Der Autobusterminal von Soledad, etwas ausserhalb von Barranquilla gelegen, ist nicht ganz so gross wie derjenige von Cartagena, welcher die Ausmasse eines kleinen Flughafens hat. Hier stehen gerade mal drei Schalter zu Verfügung. Die Dame am Schalter müht sich fast 15 min. lang mit unseren Pässen ab und kann uns nicht registrieren, bis sie feststellt, dass sie statt der Passnummer das Geburtsdatum eingegeben hat. Am frühen Nachmittag kommen wir schliesslich in Santa Marta an.
Donnerstag, 17. August 2023
Heute lassen wir Cartagena hinter uns und reisen weiter nach Barranquilla.
Jader Andres bringt uns zum Autobusterminal, welcher rund 10 km ausserhalb der Stadt liegt.
Die Sicherheitsmassnahmen sind enorm. So wird jeder Passagier mit Passnummer registriert und zusätzlich beim Einsteigen fotografiert.
Der Bus von Copetran ist recht luxuriös und wunderschön dekoriert mit Samtvorhängen, weissen Kordeln und Quasten (oder "Zötteli" wie's auf Schweizerdeutsch heisst).
Für die rund zweienhalbstündige Fahrt bezahlen wir gerade mal umgerechnet sieben Schweizer Franken (Wenn man dies mit den Preisen der SBB vergleicht...).







Samstag, 12. August 2023
Nach einer fast 19 - stündigen Reise, mit Umsteigen in Amsterdam, Aussteigen in Bogotá, den Sicherheitsbereich verlassen, das ganze Handgepäck nochmals durchsuchen lassen, um 40 Minuten später wieder das selbe Flugzeug zu besteigen, sind wir gegen 16.30 Ortszeit in Cartagena angekommen.