Samstag, 19. Oktober 2024
Ausnahmsweise haben wir für den heutigen Tag eine organisierte Tour gebucht. Gegen halb neun holt uns Andi, unser Guide, beim Hotel ab. Wir sind eine Kleingruppe von sieben Personen. Als erstes stehen die drei bekanntesten Wasserfälle in der Umgebung von Da Lat auf dem Programm. Den ersten Halt machen wir beim Datalana - Wasserfall.  Die Aussichtsplattformen sind entweder zu Fuss oder per Sommerrodelbahn zu erreichen. Selbstverständlich entscheiden wir uns für die zweite Option. Den zweiten Halt machen wir beim Pongour - Wasserfall, welcher zu den schönsten des Landes zählt. Auf einer Breite von über hundert Metern ergiesst sich das klare Wasser über die dunklen Felsen. 
Danach fahren wir zur dritten Station, dem Elefanten - Wasserfall. Der Wasserfall selbst ist nicht so spektakulär, imposant ist aber die weibliche Buddhastatue, welche wir im Anschluss besuchen. Die weibliche Form Buddhas existiert nur in China, Kambodscha und Vietnam erklärt uns Andi. Die Statue ist mit ihren 76 Metern zehn Meter höher als das Basler Münster und ist von weither zu sehen.
Nach dem Mittagessen besuchen wir die Seidenfabrik von Cuong Hoan. Die Arbeitsbedingungen sind im Vergleich zu Europa extrem schlecht. Die Löhne sind tief und Arbeitstag dauert hier vierzehn Stunden. 
Weniger appetitlich, zumindest für uns Europäer ist die nächste Station. Wir besuchen einen eher speziellen Nahrungsmittelproduzenten. Hier werden Bambusratten gehalten, die anscheinend zu den ganz grossen Leckerbissen zählen, werden doch für das Fleisch Höchstpreise bezahlt. Im Weitern werden hier in grossen Trögen Grillen gezüchtet, welche frittieret und gesalzen als Apérohäppchen verspeist werden. 
Die letzte Station ist eine Kaffeeplantage. Hier wird der teure "Wieselkaffee" hergestellt. Die Tiere leben in einem grossen Zelt, mit unzähligen Kaffeestauden. Die Kaffeebohnen werden von den Tieren gegessen, und erst nachdem die Wiesel die Bohnen wieder geschissen haben, werden diese geröstet und verkauft. Übrigens - ein Kilogramm Wieselkaffee kostet bei und gegen 600 Franken... wer's gern hat...
Zum Nachtessen gehen wir in ein kleines, gemütliches Restaurant nahe bei unserem Hotel. Da Andi, unser Guide, das Restaurant empfohlen hat, werden wir bereits erwartet. Das Essen ist von hervorragender Qualität und es gibt hier, in Vietnam eine Seltenheit, Craft Bier. Fränzi entscheidet sich für ein Kumquat Bier und ich für ein Wheatbier aus Saigon. Wir unterhalten uns lange mit dem Besitzer, welcher uns viel über seine Pläne und über die Kultur Vietnams erzählt. 
Freitag, 18. Oktober 2024
Den heutigen Tag starten wir beim alten Französischen Bahnhof von Da Lat. Der Bahnhof wurde 1928 erbaut, die Eisenbahnlinie ist allerdings heute nicht mehr mit dem nationalen Netz verbunden. Die Strecke ist nurmehr bis Tai Mat befahrbar. Der historische Bahnhof eignet sich offensichtlich für Fotoshootings aller Art. Deshalb beginnen ich mal Leute zu fotografieren, welche andere Leute fotografieren. In der alten Wartehalle beispielsweise findet ein Fotoshooting für eine Hochzeit statt. 
Kurz vor der Abfahrt weist uns ein wichitgtuerischer Bahnhofsvorsteher die Plätze zu. Eine halbe Stunde später erreichen wir Trai Mat, ein Vorort von Da Lat. 
Wir besuchen das buddhistische Kloster von Tai Mat. Die Anlage mit den zwei Tempeln und dem riesigen Pagodenturm weist einen extremen Formenreichtum auf. Drachen, Löwen und die mit Schwertern bewaffneten Tempelwächter schützen die Heiligtümer vor bösen Geistern und Dämonen. Im Haupttempel befindet sich eine fast zehn Meter hohe Buddhastatue. In den Säulenhallen auf beiden Seiten sitzen meditierende Mönche mit ihren traditionellen orangen Gewändern. 
Am frühen Nachmittag fahren wir mit dem Taxi zurück nach Da Lat und besuchen den Sommersitz von Bao Dai, dem letzten Kaiser Vietnams. Der Palast wurde in den 1930er Jahren von französischen Architekten erbaut und entspricht mit seiner schlichten Formensprache so gar nicht den Vorstellungen, die Unsereiner von einem kaiserlichen Palast hat.
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